2023
«a place for the rich»
«a place for a middle-class family»
«a place for the poor»
«a place for the homeless»
bemalte Sockel aus Wabenkarton
Federzeichnungen (auf jeweils 4-8 Blatt Papier)
Karton-Röhren mit Spiegelfolie ummantelt
Durchmesser: 122 bis 216 cm, Höhe: 67 bis 72 cm
2010
Technik: Inkjetprints auf Bütten weiss
ab Collagen aus verschiedenen Zeitschriften
Masse unterschiedlich: von 57 x 45,5 cm bis 80 x 65 cm
Auflage: 3
2009
Der Film spielt in Varanasi/Indien, das heisst, er stellt im Zeitraffer eine Stromversorgungszene anhand eines kleinen Modells aus Abfallkarton und Draht nach, wie sie in einem durchschnittlichen Quartier Varanasis über die Jahre hinweg stattgefunden hat und immer noch stattfindet.
Wegen des rasanten wirtschaftlichen Aufschwungs und der wachsenden Nachfrage nach Strom, werden in indischen Grosstädten immer mehr Drähte montiert. Zeit- und Geldmangel, aber sicher auch die Lust am Improvisieren, führen zu einem bizarren und chaotischen Verkabelungsgewirr an den Leitungsmasten.
Und so, wie die ineffiziente, sagenhaft aufgeblähte indische Bürokratie ein guter Nährboden für die Korruption abgibt, so verführen die Drahtwulste an den Masten indischer Grossstädte unter den Zwängen eines notorischen Energiemangels und einer chaotischen Stromversorgung zum illegalen Anzapfen. Denn längst hat keiner mehr den Überblick über die verschlungenen Wege der städtischen Stromleitungen. Es kommt vor, dass man am helllichten Tag Zeuge eines dreisten Stromklaus wird, wenn nämlich wieder mal ein Anwohner mit einem Kabel und einem selbstgebastelten Haken sich von der nahen Leitung den Strom besorgt.
Modell, Regie, Drehbuch, Kamera: Urs Aeschbach
Musik: a Raga Asvari composition
Schnitt: Hildegard Spielhofer
unterstützt von: Konferenz Schweizer Städte für Kulturfragen KSK,
Abteilung Kultur Basel-Stadt
Dank: Navneet Raman, Kriti Gallery Varanasi, Tweaklab AG Basel
© Urs Aeschbach
2009
Chowk heisst das grosse Stadtquartier der Händler in Varanasi/Indien. Es besteht aus einer völlig unübersichtlichen Anordnung von engen Gassen mit von Waren überquellenden Geschäften und teils altertümlichen Handwerkerateliers aller Art.
Das ganze Quartier ist erfüllt von emsigem Treiben; grosse Menschenmassen zwängen sich in dichtem Verkehr durch das lärmige Viertel, das erfüllt ist von Gehupe, Geklingel, Geschrei, Hufgetrampel und lauten religiösen Gesängen aus scheppernden Lautsprechern.
Chowk ist zugleich die Bezeichnung für die einzige Hauptstrasse, die sich in einer langen S-Kurve durch dieses quirlige, engmaschige Marktquartier zieht.
Eine vormals noble Adresse. Im Kolonialstil gehaltene mehrstöckige Gebäude säumen dicht an dicht den nie abreissenden Strom von Fahrrädern, Rikschas, Autos, Motorrädern, Esel- und Büffelkarren.
Die verspielten Fassaden sind staubig und arg heruntergekommen und dienen heute hauptsächlich zur Befestigung von Reklametafeln. Waren es früher ein paar wenige handgemalte Schilder, die auf ein Schuhgeschäft, eine kleine Streichholzmanufaktur oder einen Sari-Laden aufmerksam gemacht haben, so verstellen heute überdimensionierte, in absurder Dichte aufgehängte Werbetafeln die Sicht auf die schönen, alten und teils verfallenen Gebäude. In immer neuer Folge werden immer grössere Reklametafeln auf die schon bestehenden montiert. Ein ganzer Wald von schreiend aufgemachten Werbetafeln preist mittlerweile auf Englisch billige Elektro- und Elektronikgeräte, Saris aus Nylon und chinesische Spielzeuge an.
Anhand eines Kartonmodells (mit Originalton aus dem Chowk-Quartier) zeigt der Film die Zupflasterung der vormals noblen Strassenfassaden mit Werbetafeln und stellt die Frage nach der Lebensqualität und dem kulturellen Erbe in einer der ältesten Städte der Welt.
Chowk ist ein Sinnbild für die rasante Veränderung unseres Lebensraums in einer Zeit der entfesselten, weltumspannenden Kapital- und Konsumgüterwirtschaft.
Modell, Regie, Drehbuch, Kamera: Urs Aeschbach
Musik: Originalton Chowk-Strasse in Varanasi
Schnitt: Hildegard Spielhofer
unterstützt von: Konferenz Schweizer Städte für Kulturfragen KSK,
Abteilung Kultur Basel-Stadt
Dank: Navneet Raman, Kriti Gallery Varanasi, Tweaklab AG Basel
© Urs Aeschbach
2002
Auf der riesigen Dachterrasse eines Mehrfamilienhauses im Stadtzentrum von Kairo steht nebst bröckelnden Kaminen auch eine grosse Kartonschachtel. Aus dieser streckt sich zum O-Ton der Stadt teleskopartig ganz langsam ein typisches Minarett in die Höhe und sinkt dann wieder in sich zusammen.
Modell, Regie, Drehbuch: Urs Aeschbach
Kamera: Reto Leibundgut, Urs Aeschbach
Ton: Originalton, Kairoer Innenstadt
Schnitt: Hildegard Spielhofer, Tweaklab AG, Basel
unterstützt von: Städtekonferenz Kultur (SKK), ehemals Schweizer Städte für Kulturfagen (KSK), Abteilung Kultur Basel Stadt, Pro Helvetia, Kairo
Dank: Reto Leibundgut, Roger Bumbacher, Hildegard Spielhofer, Mohammed Sharaf, Samen Hassan, Mohammed Shaturi, Hani Jussef, Aile Mohammed Sharaf, Tweaklab AG, Basel
© Urs Aeschbach